Unsere Hunde
Wahrscheinlich sagt jeder Besitzer von seinem Hund, die Rasse sei außergewöhnlich. Beim Rhodesian Ridgeback rankt sich sogar eine ganze Mythologie um Ursprung und Wesen dieses Hundes aus dem Süden Afrikas. Aber auch nüchtern betrachtet hat der Ridgeback für uns nichts an Faszination verloren.
Wer sich einem Ridgeback zuwendet, erhält einen Freund fürs Leben – und wie das so ist bei Freunden, sie machen nicht immer nur das, was man selber für richtig hält. Das sollte man vorher wissen.
Seit Mitte der Neunziger haben wir nun schon die Jäger aus dem südlichen Afrika bei uns im Haus und sind immer wieder überrascht über deren Sensibilität und die Fähigkeit, sich auf alle möglichen Lebensumstände einzustellen. Der Ridgeback kann stundenlang unbemerkt im Hause herumliegen und sobald es Anzeichen gibt, dass es nach draußen geht, seine ganze Vitalität entfalten. Man kann mit ihm Radfahren, Autofahren, Wandern, er oder sie sitzt stundenlang ruhig daneben im Restaurant, man kann fast alles mit ihm tun – außer bei den meisten jedenfalls – baden gehen. Nur eines sollte man vermeiden: ihn enttäuschen. Der Ridgeback vergisst selten etwas. Noch Jahre nach einer interessanten Begebenheit beim Spaziergang lief unsere erste Hündin immer zu einer Stelle im Straßengraben, an der vor einer Ewigkeit mal ein Hase gesessen hat – diese Information gab sie auch noch an ihre Nachfolgerin weiter, obwohl sich der Hase dort nie wieder blicken ließ. Erst bei unserer dritten Hündin, Imara Themba, zwölf Jahre nach dieser denkwürdigen Begegnung ist die Stelle im Graben aus der kollektiven Erinnerung gelöscht. Geschichten dieser Art kann jeder erzählen aus dem Leben mit „seinem“ Ridgeback. Die spektakulärste war bei uns wohl die, als unser Haus Feuer fing durch einen falsch verlegten Rauchabzug und unsere erste Hündin Asta mich gewarnt hat, bevor irgendjemand den Schwelbrand bemerkte. Seitdem weiß ich: besser man hört auf seinen Hund. Der Ridgeback hat - laut Legende - den sechsten Sinn, aber auch wenn nicht, die anderen fünf sind auf jeden Fall beeindruckend genug.
Mit unserer Hündin Imara Themba haben wir 2013 einen ersten Wurf gewagt und wollten auf jeden Fall einen Welpen behalten. Unsere Wahl fiel auf die Letztgeborene. Afra, so heißt sie, hat sich zu einer prächtigen Hündin entwickelt. Eine Zeit lang gehörte noch Akim, ein stattlicher Rüde zu unserem Rudel. Auch Afra hat uns im Jahr 2017 einen Wurf geschenkt, aus dem zwei Welpen bei uns geblieben sind. Nunmehr leben Afra, deren schlaue Tochter Bayo Blanka und ihr ausgeglichen freundlicher Sohn Bhengu Adnan Moyo mit uns im Mittelbrinker Forsthaus. Die drei haben sich zu einem wunderbaren Team entwickelt, das einen überallhin begleiten kann. Was will man mehr.